Regelmäßiger Gebrauch von Desinfektionsmitteln
Risiko für COPD kann sich erhöhen
Der regelmäßige Einsatz von Desinfektionsmitteln kann sich auf Mitarbeiter in der Hotellerie und Gastronomie, insbesondere auf das Reinigungspersonal, schädlich auswirken. Darauf machen Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung aufmerksam, unter Berufung auf die Ergebnisse einer Studie französischer, spanischer und US-amerikanischer Forscher. COPD, bekannt als chronisch obstruktive Lungenerkrankung, kann die Folge sein. Der regelmäßige Einsatz von scharfen Reinigungsmitteln und Desinfektionsmitteln erhöht das Risiko um 22%, an COPD zu erkranken. Bei täglicher Berührung mit Reinigungschemie und Desinfektionsmitteln sind die Risiken durchaus höher. Gesundheitlich unbedenkliche Reinigungsmittel oder der Einsatz von chemiefreien Produkten und Konzepten sollte forciert werden.
An der Studie nahmen 55 000 Krankenschwestern teil, die zu Studienbeginn COPD hatten. Die Studienteilnehmerinnen wurden über acht Jahre (2009 – 2017) beobachtet. 663 Krankenschwestern entwickelten in dieser Zeit eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Bei Studienteilnehmerinnen, die mindestens einmal wöchentlich Desinfektionsmittel einsetzen, war das Risiko an COPD zu erkranken, um 22% erhöht.
Gerade der Einsatz von scharfen Reinigungsmitteln, wie zum Beispiel aggressive Sanitärreiniger, sind für das Reinigungspersonal, in Hotels und Gaststätten mit erhöhtem COPD-Risiko verbunden.
Weniger Chemie ist mehr Gesundheit:
In früheren Studien wurde bereits auf ein erhöhtes Asthma-Risiko und Atemwegsbeschwerden, infolge regelmäßigen Gebrauchs von Reinigungsmitteln und Raumsprays hingewiesen. In weiteren Studien wurde zudem festgestellt, dass bei Reinigungskräften, die jahrelang täglich putzen, ähnliche Verluste der Lungenfunktion erleiden, wie Menschen, die täglich zwanzig Zigaretten rauchen. Insbesondere bei Reinigungsmitteln aus der Sprühflasche, durch Einatmen des Sprühnebels.
In Hotels und Gaststätten sollte daher auf weniger scharfe Reinigungsmittel gesetzt werden. Gesundheitlich unbedenkliche Alternativen sind zum Beispiel Essigreiniger oder Spülmittel. Mittlerweile gibt es auch komplett chemiefreie Alternativen und Konzepte, die in der Wirkung sogar besser funktionieren, wie chemische Reinigungsmittel.
Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de